Durchblick am Bildschirm
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12.02.2024Was macht der ständige Blick auf Monitor oder Laptop mit den Augen?
Mehr Bildschirmarbeit = mehr Augenprobleme?
- 36 % der Deutschen gaben nach der ersten Welle der Corona-Pandemie im Frühjahr/Sommer 2020 an, mehr Zeit vor Bildschirmen zu verbringen als vor Corona.
- 45 % davon klagten vermehrt über Symptome trockener Augen.
- Bei 30 % hatte sich die Sehkraft sogar gefühlt verschlechtert.
Quelle: YouGov-Befragung im Auftrag der Optiker-Kette Apollo, Juli 2020
Was kann Beschwerden auslösen?
- Ungünstige Arbeitsplatzgestaltung, wenig Möglichkeiten zum Blickwechsel, Bewegungsmangel
- Schlechte Beleuchtung, Spiegelungen und Blendungen
- Schlecht eingestellter Monitor
- Sehr trockene Raumluft im Winter
- Unzureichende Korrektur des Sehvermögens
- Trockene Augen und verminderte Lidschlagfrequenz
Gut sitzen – gut sehen
Der Monitor sollte so ausgerichtet sein, dass man leicht von oben darauf blickt. Beim Sehabstand werden meist 50 bis 80 cm empfohlen – er sollte stets individuell angepasst werden. Bei normaler Sitzhaltung darf die oberste Zeile am Bildschirm nicht über Augenhöhe sein. Zwei Monitore sollten zentral in einem engen Halbrund aufgestellt werden, sodass Sehabstand und Blickwinkel möglichst gleich sind. Tageslicht kommt am besten von der Seite – Gegenlicht strengt die Augen zu sehr an. Fenster und Lichtquellen dürfen sich nicht im Monitor spiegeln.
Was den Augen guttut
Was den Augen guttut - Schritt für Schritt
Mischarbeit: Tätigkeiten ohne Bildschirmarbeit und mit Bewegung fest im Tagesablauf einplanen
Brille oder Kontaktlinsen: Gute Korrektur einer Sehschwäche
Auf ausreichend hohe Raumluftfeuchtigkeit achten (optimal: um die 50 Prozent)
Ausreichend trinken
Telefonate nutzen, um aufzustehen und den Blick vom Monitor zu lösen; Drucker außerhalb der Reichweite platzieren, bei mehreren Beschäftigten Sammeldrucker nutzen
Zwischendurch in die Ferne schauen, ein Bild an der Wand oder eine Struktur an der Decke fixieren
Verdirbt man sich durch Bildschirmarbeit langfristig die Augen?
Bei Erwachsenen sind nach aktuellem Kenntnisstand keine Schädigungen des Sehorgans durch intensive Bildschirmarbeit zu erwarten. Allerdings fallen Sehdefizite oft schneller auf als bei anderen Tätigkeiten, gerade mit zunehmendem Alter (ab 45 Jahren). Dann sinkt die Elastizität der Linse, die Augen können sich schlechter auf Entfernungswechsel einstellen. Abhilfe kann eine Brille schaffen, die anders als Lese- oder Gleitsichtbrillen genau auf die Distanz zum Bildschirm abgestimmt ist.
Für Beschäftigte, die Bildschirmtätigkeiten verrichten, egal ob im Büro oder im Homeoffice, muss arbeitsmedizinische Vorsorge (nach ArbMedVV) angeboten werden. Wo normale Sehhilfen nicht weiterhelfen, müssen Arbeitgebende gegebenenfalls die Kosten für eine sogenannte Bildschirmarbeitsplatzbrille tragen. Sie sind im Übrigen verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung zur Bildschirmarbeit durchzuführen.