Collage: junge Frau mit Brille rauft sich die langen Haare, mit Stift sind Kringel auf das Bild gezeichnet und mehrfach der Begriff "Stress"

Stress mich nicht!

Das stresst mich total! oder Ich bin total im Stress! – Das Gefühl kennen wir alle, denn Stress scheint allgegenwärtig. Aber was verbirgt sich dahinter wirklich? Wir klären auf!

Zeitdruck, Leistungsdruck, Überforderung, Konflikte, keine Ruhe: Diese typischen "Stressoren" bezeichnen viele als Stress. Das verdreht jedoch eigentlich die Tatsachen. Denn Stress ist immer die Folgereaktion auf eine Situation bzw. das Ergebnis, nicht der Auslöser. Also eher: Wir kommen in Stress oder empfinden Stress. Aber warum?

Aus dem Gleichgewicht

Bei Stress geraten wir aus dem Gleichgewicht: Die äußeren Anforderungen, mit denen wir umgehen müssen, belasten uns mehr als die Bewältigungsmöglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen. Die Folge: Stressreaktionen! Zum Beispiel Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche, Verspannungen, Erschöpfung, Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafstörungen oder Magen-Darm-Beschwerden. Körper und Psyche reagieren.

Stress erleben wir immer dann, wenn wir befürchten, dass wir einer Situation nicht gewachsen sind. Wir möchten sie aber bewältigen ... und geraten in Stress, wenn mehr von uns gefordert wird, als wir leisten können oder meinen, leisten zu können. Solange wir glauben: Das packe ich!, erleben wir keinen Stress. Ergo: Nicht jede Belastung führt automatisch zu Stress und Stressreaktionen. Unser inneres Setting und unsere persönliche Widerstandsfähigkeit spielen dabei eine Rolle.

Stressoren: Sie machen uns Probleme

Das Gesicht einer jungen Frau umgeben von einer Uhr, Post-its und Büchern.
Das, was wir als Stress empfinden, ist ein intensiv unangenehmer Spannungszustand. Dazu kommt das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Ausgelöst wird unser Stress durch sogenannte Stressoren. Sie können durch die Situation oder Arbeitsbedingungen gegeben sein, etwa durch hohe Arbeitsintensität. Aber auch eigene Themen können Auslöser von Stressprozessen sein oder als Stressverstärker wirken, beispielsweise

  • privater Ärger und Streit,
  • Erkrankungen
  • oder unsere Ansprüche an uns selbst, wie etwa Perfektionismus und überall beliebt sein zu wollen.

Das heißt: Stress entsteht entweder durch äußere Einflüsse – oder du machst ihn dir quasi selbst, also zum Beispiel durch deine eigenen Ansprüche.

Mein Stress? Nicht dein Stress!

Was mich stresst, kann dich kalt lassen: Ein Stressor ist nicht grundsätzlich für jeden Menschen stressauslösend. So geraten Menschen zum Beispiel bei unterschiedlich hohen Arbeitsintensitäten in Stress. Allerdings gibt es einige Umstände, die bei fast allen Menschen Stress auslösen – beispielsweise regelmäßige, lang anhaltende Arbeit unter hohem Zeitdruck.

Und was können wir dagegen tun?

Dagegen helfen uns Schutzfaktoren, die sogenannten Ressourcen. Dazu zählt alles, was wir – oder unser Betrieb – einsetzen können, um Stress zu reduzieren oder gar nicht erst entstehen zu lassen, zum Beispiel:

  • Möglichkeiten, die Arbeit selbst zu gestalten (Handlungsspielraum)
  • Unterstützung durch andere Beschäftigte und Vorgesetzte
  • ein gutes Betriebsklima
  • Anerkennung und Wertschätzung
  • Grenzen ziehen können
  • Bereitschaft zu lernen oder
  • sich Unterstützung zu suchen und anzunehmen

Entscheidend für deine Bewältigungsfähigkeit ist, ob sich Stressoren und Ressourcen insgesamt die Waage halten. Du kannst also auch an den Ressourcen schrauben – etwa mit Entspannungsübungen, Sport, kollegialem Austausch, Konflikttraining. Und: regelmäßige Erholung ist wichtig für einen guten Umgang mit Stress.