Füße in roten Schuhen von oben auf Asphalt, auf dem Pfeile in alle möglichen Richtungen

Wann ist es Zeit für den Schlussstrich?

Ausbildungsabbruch: Wer länger unzufrieden ist, kommt auf solch einen Gedanken. Mach dir klar, was genau das Problem ist. Und dann geht's an die Lösung. Wie die aussehen kann, erfährst du hier.

Du bist unzufrieden mit deiner Ausbildung?

Schluck deine Enttäuschung nicht einfach herunter. Es ist wichtig, dass du dich jemandem anvertraust und darüber redest, was in deiner Ausbildung nicht so gut läuft. Oft hilft ein anderer Blickwinkel, um die Situation besser einschätzen zu können.

Den Frust bei Freunden von der Seele zu reden, wird dich entlasten. Du solltest aber auch mit deinen Eltern sprechen. Ihre Unterstützung ist wichtig – nicht nur finanziell. Wenn du noch nicht volljährig bist, müssen sie nämlich zustimmen, falls du deinen Ausbildungsvertrag kündigen möchtest.

Bevor es so weit kommt, gibt es aber vieles, was dir helfen kann.

Problem: Dein Aufgabenbereich

Du bist unzufrieden mit deinem Aufgabenbereich? Hier ist ein klärendes Gespräch mit deiner oder deinem Vorgesetzten am sinnvollsten. Überleg dir zuvor, wie du deine Probleme angemessen und gut begründest. Bestenfalls können hier direkt Unklarheiten und Missverständnisse beseitigt werden.

Problem: Streit mit deinem Chef oder deiner Chefin

Du hast Streitigkeiten mit deinem Ausbilder oder deiner Ausbilderin? Falls hier ein Gespräch zu zweit nicht ausreicht, solltest du dir Unterstützung suchen. Ein Beispiel dafür ist die Initiative VerA. Dieses Projekt ist in zahlreichen Städten vertreten und bietet dir kostenlos Senior-Expertinnen und -Experten: persönliche Ausbildungsbegleitende mit Berufserfahrung in deiner Branche, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Problem: Schlechte Noten

Drückt der Schuh an der Berufsschule, solltest du das Gespräch mit der Lehrkraft suchen. Wenn du schlechte Noten hast, kannst du zudem das Angebot der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen. Hier kommen ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) infrage. Dieses Förderprogramm der Deutschen Angestellten-Akademie (DAA) bietet unter anderem kostenlosen Nachhilfeunterricht und Prüfungsvorbereitung für Azubis an.

Problem: Gesundheitliche Beschwerden

Der berufliche Stress wirkt sich stark auf dein körperliches Wohlbefinden aus? Du hast durch das Arbeiten eine Hautkrankheit bekommen oder leidest unter Rückenbeschwerden? Bei gesundheitlichen Problemen stehen dir die Schulungs- und Beratungsangebote deiner BGW zur Verfügung. Dies gilt natürlich auch für das Vorbeugen von Berufskrankheiten.

Problem: Geldsorgen

Wenn du finanzielle Hilfe benötigst, kannst du Berufsausbildungsbeihilfe beantragen. Diese Förderung kommt für dich infrage, falls du zum Beispiel während deiner Ausbildung nicht mehr bei deinen Eltern wohnen kannst. Die Beihilfe wird für die Dauer deiner Ausbildung gezahlt. Ob du Anspruch darauf hast und wie viel du erhältst, erfährst du bei deiner Agentur für Arbeit.

Problem: Zu wenig Zeit

Natürlich können sich persönliche und familiäre Angelegenheiten auf dein Zeitmanagement auswirken - beispielsweise, wenn du daheim Angehörige pflegst oder bereits eigene Kinder hast. In diesen Fällen kann eine Ausbildung in Teilzeit sinnvoll sein. Sprich dies mit deinem Betrieb ab.

Dein Plan B

Das Problem ist trotz allem nicht lösbar? Dann stell dir die folgende Frage: Muss ich die Ausbildung komplett abbrechen oder reicht der Wechsel des Betriebs? Bei einer Vertragsauflösung wird im Gegensatz zu einem endgültigen Ausbildungsabbruch die Lehre in einem anderen Betrieb fortgeführt. Für Fragen zu einem Wechsel kannst du dich zum Beispiel an die Ausbildungsberatung deiner zuständigen Handwerkskammer wenden.

Kündige nicht, ohne eine Alternative in der Hand zu haben! Bewirb dich noch vor der Kündigung diskret bei anderen Betrieben. Wenn du erst nach der Kündigung den Bewerbungsmarathon startest, könnte es nämlich so wirken, als wärst du wegen deiner Leistungen entlassen worden. Das schreckt potenzielle neue Betriebe ab. Im schlimmsten Fall entsteht die gefürchtete Lücke im Lebenslauf. Wenn du noch keine genaue Vorstellung hast, wie es weitergehen soll, kann ein Gang zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit helfen.